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 Mit modernen Simulationsmethoden überprüft Airbus Helicopters Radar-Altimeter-Antennen auf Einhaltung interner Spezifikationen sowie internationaler Normen. Die Frage lautete: Kann eine genaue Simulation der Antennenleistung auf Basis von CT-Scans erstellt werden? 

CT-Daten-basierte EM-Simulation der Eigenschaften von Radarantennen


Radar-Altimeter-Antennen sind ein wichtiger Bestandteil von Avioniksystemen und ein entscheidender Sensor in kritischen Flugphasen, wie z. B. beim Starten und Landen bei schlechter oder keiner Sicht. Airbus Helicopters, ein führender Hersteller von Hubschrauber-Avioniksystemen, bezieht einzelne Baugruppen (wie z. B. die Radarantenne) von externen Zulieferern. Mit modernen Simulationsmethoden überprüft Airbus Helicopters diese Baugruppen auf Einhaltung interner Spezifikationen sowie internationaler Normen. 

Elektromagnetische Felder (EM-Felder) werden am Übergang zwischen verschiedenen Materialien durch deren Leitfähigkeit, Permeabilität und Permittivität beeinflusst. Gerade in der direkten Umgebung stromführender Schichten ist eine detaillierte Kenntnis der Geometrie und der physikalischen Eigenschaften notwendig, um das resultierende elektromagnetische Feld zu berechnen. Hier bietet ein CT-Scan eine effektive Methode, um ein detailgetreues Modell einer realen Antenne zu erhalten, das automatisiert mit Hilfe moderner numerischer Berechnungsmethoden weiterverarbeitet werden kann.

In einem Bericht beschreibt Airbus Helicopters eine CT-Daten-basierte Simulationsstudie einer 4,3-GHz-Radar-Altimeter-Antenne. Der Fokus lag insbesondere auf den Schichtdicken und Fertigungstoleranzen.

Der CT-Scan der Antenne wurde mit dem Modul Reverse Engineering von VGSTUDIO MAX in ein STEP-Modell umgewandelt

Als Grundlage für die Studie dienten Messdaten einer realen Antenne, die mit simulierten Daten verglichen wurden. Das Simulationsmodell wurde dabei nicht durch CAD-Daten erzeugt, sondern durch einen CT-Scan der realen Antenne mit der Lösung von Volume Graphics. Mit dieser Methodik können auch schwer zu modellierende Details (wie z. B. Lackschichten, Fertigungstoleranzen, etc.) mittels Reverse Engineering realitätsnah nachgebildet werden.

Airbus Helicopters ging es darum, die Installation der Antennen zu optimieren, und nicht deren Herstellung. Das Modell, auf dem die Simulation basierte, wurde aus einem CT-Scan der Antenne mit Volume Graphics Software für industrielle Computertomographie (CT) erstellt.

2D-Ansicht des abstrahlenden Elements der Altimeter-Antenne

"Unser Ziel war es, zu überprüfen, ob die simulierten Eigenschaften mit den realen übereinstimmen, um eine realitätsnahe Simulation der Antenneninstallation zu erreichen", sagte Hervé Dutruc, Senior Expert, Radio Antennas, und Antennas Squad Leader bei Airbus Helicopters.

Airbus Helicopters stellte fest, dass die Antenneneigenschaften, die in den Simulationen anhand der durch Reverse Engineering erstellten Antennenmodelle ermittelt wurden, mit den an realen Antennen gemessenen Werten vergleichbar sind. Die Ergebnisse offenbaren das Potenzial, das die CT für die Qualitätskontrolle von Hochfrequenzgeräten birgt. 

3D-Ansicht der rekonstruierten Antenne mit den durch Reverse Engineering erzeugten Komponenten der abstrahlenden Elemente in Blau

3D-Ansicht des rekonstruierten CT-Scans

In einem ersten Schritt scannte die CT-Abteilung von Airbus eine Radar-Altimeter-Antenne mit CT, um die inneren Geometrien der Antenne zu erhalten. Anschließend wurde eine Bauteilsegmentierung mit der Volume Graphics Software VGSTUDIO MAX durchgeführt. Auf der Grundlage der segmentierten Oberflächen wurde dann jede Komponente mit dem Reverse-Engineering-Modul von VGSTUDIO MAX umgewandelt.

Anschließend wurden alle Komponenten (im STEP-Format) zur Verwendung in einer Spezialsoftware zur Simulation der Antennencharakteristika exportiert. Mit der Simulationssoftware wurde dann die Entkopplung zwischen zwei Antennen simuliert, und die Simulationsergebnisse wurden mit Messungen an realen Antennen verglichen.

Schnittdarstellung der auf dem CT-Scan basierenden STEP-Datei

Kombination aus rekonstruiertem CT-Scan und STEP-Modell in einer 3D-Ansicht

2D-Ansicht des CT-Scans kombiniert mit dem STEP-Modell, wobei jede Komponente der Antenne in einer anderen Farbe dargestellt ist

Reduziertes Simulationsmodell zur Berechnung der Abstrahlcharakteristik 

Für die Simulation der Eigenschaften des durch Reverse Engineering erstellten Modells der Antenne verwendete das Team von Dutruc eine spezielle Software. Die Feldsimulation wurde bei 4,3 GHz durchgeführt. Es wurden einige leichte Abweichungen zur Spezifikation festgestellt: Die simulierte Antenne ist auf 4,1 GHz statt auf 4,3 GHz abgestimmt. Anhand des CT-Scans können die relevanten geometrischen Parameter leicht angepasst werden, um die gewünschte Resonanzfrequenz zu erreichen.

Simulierter Reflektionsfaktor (s11) am Eingang der Antenne bei Simulation des CT-gestützten Modells. Hier ergibt sich gegenüber dem idealen Bauteil eine leichte Verschiebung der Resonanzfrequenz, die sich auch messtechnisch am realen Modell zeigt. Durch Anpassung einiger geometrischer Dimensionen können solche Abweichungen bei der Auslegung der Antenne kompensiert werden.

Hervé zieht das Fazit: "Die Ergebnisse der Simulation stimmen mit den realen Messungen gut überein, sodass wir diese Reverse-Engineering-Technik für sehr vielversprechend halten."

 

Über Volume Graphics und Hexagon

Die Volume Graphics GmbH entwickelt seit über 20 Jahren Software für die zerstörungsfreie Prüfung basierend auf industrieller Computertomographie (CT). Weltweit nutzen Kunden z. B. aus der Automobil-, Luftfahrt- und Elektronikindustrie Volume Graphics Software für die Qualitätssicherung in Produktentwicklung und Produktion. Neben seinem Hauptsitz in Heidelberg unterhält das Unternehmen weitere Niederlassungen in den USA, in Japan, Singapur und China. Weitere Informationen finden Sie unter: www.volumegraphics.com. Folgen Sie uns auch unter @volume_graphics.

Seit 2020 ist Volume Graphics Teil von Hexagon. Hexagon ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Sensor-, Software- und autonome Lösungen. Wir nutzen Daten, um die Effizienz, Produktivität und Qualität in Anwendungen für Industrie, Fertigung, Infrastruktur, Sicherheit und Mobilität zu steigern. Unsere Technologien tragen zur Ausgestaltung urbaner und produktionstechnischer Ökosysteme bei, sodass diese zunehmend vernetzt und autonom funktionieren – so sichern wir eine skalierbare, nachhaltige Zukunft.

Hexagon (Nasdaq Stockholm: HEXA B) beschäftigt ca. 21.000 Mitarbeiter in 50 Ländern und erwirtschaftet einen Nettoumsatz von etwa 3,9 Mrd. Euro. Weitere Informationen finden Sie unter hexagon.com. Folgen Sie uns auch unter @HexagonAB.