Maßabweichungen sind ein typisches Problem bei allen hergestellten Teilen, auch bei Gussteilen. VGSTUDIO MAX ermöglicht das Anpassen von Geometrieelementen sowie das Erstellen von geometrischen Maßen und Toleranzen und bietet damit alle Funktionen eines physikalischen Koordinatenmessgerätes und sogar noch mehr, da z. B. auch interne und verdeckte Geometrien schnell und zerstörungsfrei gemessen werden können.

Mit VGSTUDIO MAX können Sie Ihr gescanntes Gussteil mit dem entsprechenden CAD-Datensatz vergleichen: zur schnellen Erkennung und Bewertung von Schwindungsverhalten und Verzug, von fehlenden oder nicht gegossenen Bereichen des Gussteils, von Einfallstellen und Kaltflussproblemen an Gussteilen oder von bevorstehendem Verschleiß an Formen. Farbcodierte Vergleiche liefern leicht verständliche visuelle Informationen über Abweichungen. Manuelle, automatisierte oder regelbasierte Marker liefern lokale punkt- oder flächenbasierte Informationen, z. B. zur Lokalisierung der drei größten abweichenden Bereiche oder einer bestimmten Anzahl vordefinierter Punkte.

Unterschiedliche Wandstärken und insbesondere große Wandstärkensprünge haben einen großen Einfluss auf das Fließ- und Erstarrungsverhalten der Schmelze im Formhohlraum sowie auf das Schwindungsverhalten einschließlich der induzierten, oft ungünstigen Spannungen, die Anzahl, Position und Form der Porositäten und damit auf die gesamten mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Gussteils. Mit VGSTUDIO MAX können Sie die tatsächlichen Wandstärken im Gussteil ermitteln und erhalten so einen Einblick in die möglichen Problembereiche, z. B. Materialanhäufungen. Sie können die Wandstärken oder Wandabstände sowohl bei nahezu parallelen Oberflächen als auch bei gekrümmten oder verzweigten Oberflächen automatisch messen. 

Der Gießprozess bringt Herausforderungen wie Hohlräume, Porosität und Risse im Endprodukt mit sich. Mit VGSTUDIO MAX können Sie selbst bei Daten geringerer Qualität zuverlässig Ungänzen in den Gussteilen, wie Poren und Risse, identifizieren und deren Größe und Form bestimmen. Außerdem können Sie die Defektgröße in Bezug auf die lokale Wandstärke berechnen. Durch Filtern der Ergebnisse nach Eigenschaften wie Sphärizität, Kompaktheit oder Abstand zur Oberfläche können Sie zwischen verschiedenen Porositätsbildungsmechanismen wie Lufteinschlüssen, Gasporositäten und Lunkern unterscheiden. Ferner können die Tolerierungskriterien an die unterschiedlichen Bereiche des Bauteils angepasst werden. 

In der Automobilindustrie gelten besondere Regeln für die Porositätserkennung. VGSTUDIO MAX unterstützt drei der wichtigsten Richtlinien für die Porositätsanalyse und macht damit die Evaluierung von Gussteilen leicht verständlich und reproduzierbar: BDG-Richtlinie P 201, P 202 und P 203.

Das VDG-Merkblatt P 201 (VW 50097) und die BDG-Richtlinie P 202 (VW 50093) bieten einen digitalen, absolut zerstörungsfreien Ersatz für die klassische Schliffbild-Analyse, bei der das Bauteil aufgeschnitten werden muss. Die BDG-Richtlinie P 203 erweitert nicht nur VDG P 201 und BDG P 202 in die dritte Dimension, sondern legt auch einen weiteren Schwerpunkt auf die spezifische Bewertung der funktionsrelevanten Bereiche des Bauteils durch Freiformregionen.

Porositäten an der falschen Stelle können auf die Weiterbearbeitung eines Gussteils große Auswirkungen haben. Darum zeigt Ihnen VGSTUDIO MAX schon vor der Bearbeitung des Bauteils an, ob und wie Porositäten wie Gasporen, Lufteinschlüsse oder Lunker bei der Bearbeitung durchschnitten würden (CAD-Datei des Bauteils erforderlich).